Seifert-Orgel

Imposante neue Orgel im Kloster Loccum

10.03.2013 10:00

Fertigstellung der neuen Seifert-Orgel in der Stiftskirche des Klosters Loccum

LOCCUM. Nach gut zweijähriger Planungs- und Bauzeit wurde die neue Seifert-Orgel, entworfen und erbaut von der Orgelwerkstatt Romanus Seifert & Sohn, mit einem Begrüßungsgottesdienst am Sonntag, den 10. März 2013, feierlich in Dienst genommen.

Anlässlich des diesjährigen Jubiläums „850 Jahre Kloster Loccum“ beschließt der Konvent des Klosters nach intensiver Beratung die erneuerungsbedürftige Ott-Orgel, die seit 1956 in der Stiftskirche stand, durch einen Orgelneubau zu ersetzen. Die Orgelbauwerkstatt Romanus Seifert & Sohn aus Kevelaer (Niederrhein) wird beauftragt eine neue Orgel zu entwerfen. Möglich wurde der Neubau der Seifert-Orgel durch viele Sponsoren, Spender und Orgelpaten. „Denen, die uns Geld gaben, manche kleine Beträge, manche sehr hohe, sind wir sehr, sehr dankbar“, äußert D. Horst Hirschler, Abt zu Loccum.

Neben den 37 Registern, 2414 Pfeifen und drei Manualen besitzt die Orgel noch ein eigenständiges mitteltönig gestimmtes „spanisches“ Werk mit 7 Registern. Erstmals erklang sie am 1. Advent 2012 bei der Wiedereinweihung der renovierten Stiftskirche des Kloster Loccum. „Hier wurde sie erstmal ihrer Bestimmung übergeben und so rechtzeitig zur 850-Jahr-Feier des Klosters aufgestellt. An jenem Tag zwar nur ein hörbarer Hinweis auf ihre spätere vollständige Ausgestaltung, aber bereits ein absoluter Hörgenuss“, so Abt Hirschler über die ersten Töne der Seifert-Orgel. „Am Sonntag Laetare (10. März 2013) ist nach dem Einbau sämtlicher Register und nach abgeschlossener Intonation nun endlich die volle Klangschönheit zu hören.“

Sie ist nicht auf ein bestimmtes Klangideal festgelegt. Die Disposition wurde "spätbarock-frühromantisch" gestaltet. Auf ihr sollen vor allem Werke von Bach bis Mendelssohn, aber auch moderne Komponisten besonders gut klingen.

Lange wurde über den Standort der neuen Orgel diskutiert. Sie ist jetzt ebenerdig errichtet und steht im nördlichen Querschiff frei im Raum, ohne eine Wand zu berühren. Das äußere Bild der Orgel, die Gestaltung des Gehäuses, hat ganz wesentlich der Lüneburger Architekt Carl-Peter von Mansberg bestimmt.

Der Standort der Orgel erlaubt einen guten Blickkontakt zwischen Organist und Liturgen und ermöglicht einen direkten Klang in das Hauptschiff der Kirche hinein. „Ein gemeinsames Musizieren der Orgel mit Chor und Instrumenten ist jetzt viel einfacher als früher“, beschreibt Stiftskantor Michael Merkel die Neuerungen.

Mit dem Abbau der Ott-Orgel wurde auch die Empore aus den 50er Jahren abgetragen. Dadurch ist die Sichtachse im Querschiff geöffnet und der Blick auf die Totenpforte frei. Hinter der Orgel entstand so ein schöner, kapellenartiger Raum.

Im Jubiläumsjahrprogramm von März bis Oktober 2013 werden im Rahmen der Reihe internationales Orgelpodium Künstler wie Guy Bovet (Lausanne), Peter Planyavsky (Wien), Daniel Roth (Paris), Bernhard Haas (Stuttgart), Thomas Dahl (Hamburg), Emmanuel Le Divellec (Basel) und Wolfgang Rübsam (Chicago), die die neue Seifert-Orgel erklingen lassen. Zudem werden in der „Musik zur Einkehr“, sonntäglich 17.30 Uhr, viele weitere bekannte Meister des Orgelspiels, wie Jobst-Hermann Koch, Gerhard Gnann, Heinrich Walther, Pier Damiano Peretti, Ulfert Smidt, Tilman Benfer oder Martin Lücker, in die Stiftskirche eingeladen.

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